Health Promotion Switzerland

Glossary

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Produktivitätsverlust

Der Job-Stress-Index BGM misst die Arbeitsleistung, die aufgrund von Absentismus und Präsentismus (gemäss engerem Definitionsverständnis in diesem Glossar)  verlorengeht. Der Produktivitätsverlust wird in Arbeitszeit ausgewiesen. Dieser Begriff grenzt sich vom Produktionsverlust ab. Der Produktionsverlust beschreibt den Betrag (in CHF), der entsteht, wenn der gesundheits­bedingte Produktivitätsverlust mit dem individuellen Jahreslohn multipliziert wird. (Vgl. Igic et al. 2017a)

Programme

An medium-term, goal-oriented and time-limited initiative inspired by a comprehensive strategy, usually comprising various coordinated sub-projects.

Project

A structured and unique undertaking proposing to achieve defined objectives within a given time-scale.

Project draft

Structured summary of first ideas and investigations for a planned project.

Project objective

The state of a particular system desired by the end of a project.

Project plan

A project plan is a binding planning document. It contains the justification for the project, describes its goals, the way how the project will be implemented and what resources are necessary.

Project structure

Overview of all those involved in a project and the relationship (in terms of the project) between them.

Psychische Gesundheit

Psychische Gesundheit (und Krankheit) geht aus dem dynamischen Verhältnis von inneren (körperlichen und psychischen) und äusseren (sozialen und materiellen) Ressourcen und Belastungen hervor. Psychische Gesundheit entsteht, wenn sich Ressourcen und Belastungen in einem bestimmten Bereich im Gleichgewicht befinden oder die Ressourcen stärker ausgeprägt sind als die Belastungen. (vgl. Weber et al. 2016a) Psychische Gesundheit ist vielschichtig und umfasst Aspekte wie Wohlbefinden, Optimismus, Sinnerleben, soziale Beziehungen, Alltagsbewältigung, Selbstwertgefühl und eine gefestigte Identität. Psychische Gesundheit ist demnach nicht mit der blossen Abwesenheit von psychischen Erkrankungen gleichzusetzen. Eine Person fühlt sich psychisch gesund, wenn es ihr möglich ist, ihre kognitiven und emotionalen Fähigkeiten auszuschöpfen, alltägliche Lebensbelastungen und Veränderungen zu bewältigen, produktiv zu arbeiten und etwas zu ihrer Gemeinschaft beizutragen. ( Blaser & Amstad 2016a, WHO 2003.) Die psychische und die körperliche Gesundheit beeinflussen sich wechselseitig - eine gute psychische Gesundheit fördert die körperliche Gesundheit und umgekehrt.

⇢ In Abgrenzung zur körperlichen Gesundheit

Psychosoziale Risiken

Psychosoziale Risikofaktoren am Arbeitsplatz sind gesundheitsschädliche Aspekte der Arbeitsaufgaben, Arbeitsorganisation und sozialen Verhältnisse. Die häufigsten organisatorischen Belastungen in der Schweiz sind hohes Arbeitstempo, Termindruck und Arbeitsunterbrechungen. (SECO 2014a) Konkret wird unterschieden zwischen:

• Beeinträchtigung der persönlichen Integrität durch psychosoziale Belästigungen wie beispielsweise Mobbing, sexuelle Belästigung, Gewalt etc.

• Psychische Über- oder Unterforderung wie Stress, Monotonie etc. durch psychische Fehlbelastungen aufgrund ungünstiger Merkmale der Arbeitssituation. (SECO 2015ba)

Public Health Action Cycle (PHAC)

A cyclic model of four phases used as a basis for the strategic planning, implementation and evaluation of health-related interventions.

Quality

A positive attribute of an object or a situation on the basis of specific expectations (criteria).

Quality assurance

Measures that are aimed at maintaining an already existing standard of quality.

Quality criterion

A disitinctive feature regarding the quality of an object or a circumstance (e.g. a project, a process, a product).

Quality development

The periodic and systematic reflection and improvement of structures, processes and results of an organization, a programme or a project.

Quality management (QM)

The totality of all management activities related to quality assurance and quality development in an organization.

Quality management system (QMS)

The part of an organization's or program's management system that makes sure that quality in structures, processes and results is upheld, by periodic reflection and systematic development of quality concerns.

Quality of results

The quality of products and efforts (output) and results (outcome). A project is of high quality if the stated objectives and the desired effects have been achieved and without having caused important negative side effects.

Reintegration

Beim Abwesenheitsmanagement und der Reintegration wird der Fokus auf das Wiederherstellen und Erhalten der Gesundheit von verunfallten oder erkrankten Arbeitnehmenden gesetzt. Das Begriffspaar wird synonym verwendet und meint das systematische Erfassen und Bewirtschaften von Abwesenheiten sowie fachgerechtes, spezifisches Intervenieren bei Absenzen (vgl. Bürgler 2019). Die Organisation trifft Massnahmen zur Wiedereingliederung der Mitarbeitenden, vor wie auch bei der Rückkehr in den Arbeitsprozess nach Arbeitsunfähigkeit (vgl. Gesundheitsförderung Schweiz / Arbeitsgruppe BGM-Kriterien 2017). Abwesenheitsmanagement und Reintegration sind für Betriebe teils obligatorisch (gemäss UVG, IVG) und teils nach eigenem Ermessen umzusetzen. Beispiele für entsprechende Massnahmen im Rahmen des Abwesenheitsmanagements und der Reintegration sind Schulen der Führungskräfte zum Führen von Präsenz- und Rückkehrgesprächen, Einführung eines Absenzen-Managementsystems und Einbezug eines Case-Managers/einer Case-Managerin. (vgl. IP BGM 2018)

⇢ Das Abwesenheitsmanagement / die Reintegration ist neben der betrieblichen Gesundheitsförderung und der Arbeitssicherheit / dem Gesundheitsschutz eine der zentralen Säulen eines umfassenden betrieblichen Gesundheitsmanagements. (vgl. IP BGM 2021, Blum-Rüegg 2018a)

Reporting

Periodic information.

Resilienz

Resilienz steht für psychische Widerstandsfähigkeit angesichts widriger Lebensumstände und beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, mit solchen Lebensumständen gut umgehen zu können und sich rasch von kritischen oder einschneidenden Erlebnissen bzw. Ereignissen zu erholen (vgl. Brinkmann 2014). Resilienz beschreibt nicht ein Merkmal einer Person, sondern vielmehr eine Wechselwirkung zwischen verschiedenen Einflussfaktoren der Person und ihrer Umwelt (vgl. Blaser & Amstad 2016a).

Resources

Personal factors which individals have at their disposal for coping with the demands of life. In resource-oriented health promotion, it usually means individual skills and social resources (e.g. resilience, sense of coherence, social status). In project management, the term usually refers to the material, infra-structural and professional requirements needed for planning, executing and evaluating a project.

Return on Investment (ROI)

Kennzahl, die das Verhältnis zwischen Gewinn und investiertem Kapital angibt. Der Return on Investment (ROI) ist die zentrale Vergleichsgrösse einer Kosten-Nutzen-Analyse. Im Präventionskontext vergleicht der ROI die monetären Kosten von Präventions-massnahmen mit dem Gewinn oder genauer mit den verhinderten gesellschaftlichen und/oder betrieblichen Kosten, welche den Präventionsmassnahmen zugeschrieben werden konnten. Der ROI wird folgendermassen berechnet: (Gesamtnutzen der Prävention – Kosten der Prävention) / Kosten der Prävention (vgl. IRENE und ZHAW 2010a) Im BGM-Kontext vergleicht der ROI die Kosten von BGM-Massnahmen, die einem Betrieb entstehen, und vergleicht sie mit dem finanziellen Nutzen, der dem Betrieb durch diese Massnahmen entsteht (z.B. durch reduzierte Absenzen oder einen Rückgang von Präsentismus).

Risikofaktoren

Körperliche, psychische, soziale oder physikalisch-materielle Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Krankheit, einer Verletzung oder eines schlechten Gesundheitszustandes erhöhen (vgl. Weber et al. 2016a).

Salutogenesis

In contrast to pathogenesis, salutogenesis refers to the process of creating and maintaining health.

Schutzfaktoren

Körperliche, psychische, soziale oder physikalisch-materielle Faktoren, die als gesundheitsfördernde und krankheitsverhindernde Einflussfaktoren den Einfluss der Risikofaktoren beschränken und so das Auftreten einer Krankheit unwahrscheinlicher machen (z. B. ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung, ausreichende Erholung, unterstützendes soziales Netzwerk) (vgl. Weber et al. 2016a).

⇢ In Abgrenzung zu Ressourcen, welche sich direkt auf die Gesundheit auswirken können.

Selbstmanagement

Selbstmanagement ist ein Aspekt der Gesundheitskompetenz. Bei Vorliegen einer chronischen Krankheit oder Sucht bezeichnet Selbstmanagement auch einen dynamischen Prozess, welcher die Fähigkeiten eines Individuums umfasst, adäquat und aktiv mit den Symptomen, körperlichen und psychosozialen Auswirkungen, Behandlungen der chronischen Krankheit oder Sucht umzugehen und seinen Lebensstil entsprechend anzupassen. (BAG und GELIKO 2018, 20)

Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit beschreibt die subjektive Überzeugung, gewünschte Handlungen aufgrund eigener Kompetenzen erfolgreich bewältigen zu können. (vgl. Brinkmann 2014 zit. In Abderhalden et Jüngling 2019).

Self-evaluation

The systematic assessment of a situation from the perspective of the person concerned.

Sense of coherence (SOC)

Antonovsky's ‘sense of coherence' is an important health resource. It exists if an individual can comprehend and manage the world in which he lives and if the demands of life are seen as challenges that are worthy of investment and engagement. The three dimensions of Antonovsky's ‘sense of coherence' are therefore: comprehensibility, manageability, and meaningfulness.

Setting

A clearly defined place or social context (e.g. work-place, school, hospital, youth centre, family).

Settingansatz

Der Settingansatz ist eine Kernstrategie der Gesundheitsförderung, in welchem es im Wesentlichen darum geht, die Akteure in den Settings dabei zu unterstützen, ihre eigene Lebenswelt gesundheitsförderlich zu gestalten. Der Settingansatz trägt dem Umstand Rechnung, dass Gesundheit im Alltag entsteht, also da, wo die Leute leben, lernen, spielen, arbeiten, altern etc. Er kombiniert verhaltens- und verhältnisorientierte Massnahmen.

⇢ In Abgrenzung zu rein verhaltensorientierten Interventionen (in Settings).

SMART objective

SMART objectives are 'Specific', 'Measurable', 'Achievable', 'Realistic' and 'Time-limited'.

Soziale Teilhabe

Soziale Teilhabe bezieht sich auf die Integration von Menschen in soziale Netzwerke von Familien, Freundinnen und Freunden sowie in die Gemeinschaften, in denen sie leben, und in die Gesellschaft als Ganzes. (vgl. UNECE 2010, 3)

Soziale Unterstützung

Soziale Unterstützung beschreibt das Vermitteln von praktischer Hilfe, emotionaler Unterstützung, Wertschätzung oder den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen zwei oder mehr Personen. (vgl. Bachmann 2014, zit in Blaser et al. 2016a, 18)

Stakeholders

Stakeholders in a setting or in an organization are groups whose members have certain expectations (of the setting or the organization) or who may make demands. They include individuals: who are involved in providing a service (e.g. collaborators), who influence the service provision (e.g. partners, authorities), or who are touched by the service provision (e.g. clients).

Stakeholders

Stakeholders in a setting or in an organization are groups whose members have certain expectations (of the setting or the organization) or who may make demands. They include individuals: who are involved in providing a service (e.g. collaborators), who influence the service provision (e.g. partners, authorities), or who are touched by the service provision (e.g. clients).

Steuergruppe

Die Steuergruppe setzt sich in der Regel aus Vertreterinnen und Vertretern der Auftraggeberschaft und der Geldgebenden zusammen und ist das oberste Entscheidungsgremium eines Projekts oder Programms. In der Steuergruppe werden die strategischen Entscheide gefasst und in der Regel die grobe Ausrichtung, Konzepte, Budget, wichtige Personalentscheide etc. verabschiedet.

⇢ In Abgrenzung zur Begleitgruppe.

Strategy

In projects, strategies describe the approximate causal pathways of the planned intervention(s). The formulation of strategies contributes to making implicit effect models explicit, and thus allows one to reflect on and reconsider those models. Strategies are defined along with project objectives, and together they form the basis for defining specific measures.

Stress

Ausdruck eines Ungleichgewichts zwischen den Anforderungen der (Arbeits-)Umwelt und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten. Dieses Ungleichgewicht kann negative Emotionen erzeugen, als subjektiv unangenehmer Spannungszustand erlebt werden und krank machen. (Vgl. Zapf & Semmer 2004, zit. in Igic et al. 2014a)

Stressoren

Auf den Organismus wirkende Faktoren, die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu Stress führen (Zeitdruck, soziale Belastungen etc.) (Zapf & Semmer 2004, zit. in Igic et al. 2014a). Da sich die Bedeutungen der Begriffe «Stressor» und «Belastung» im Kontext des Betrieblichen Gesundheitsmanagements weitgehend decken, werden sie im BGM synonym verwendet.

Structural quality

The quality of the structural conditions. They include objective and subjective need, resources in terms of personnel, finances and professional know-how, as well as conceptual and legal bases.

Strukturelle Rahmenbedingungen

Rahmenbedingungen, die in den gesellschaftlichen Strukturen (politisch, ökonomisch, kulturell, organisationsstrukturell etc.) angelegt sind oder das natürliche und materielle Umfeld betreffen (geografisch, klimatisch, infrastrukturell etc.).

Sustainability

Effects of a project which last longer than the project itself.

Sustainable development

The concept of "sustainable development" is designed to achieve a balance between resource consumption and regeneration in order to ensure the continued existence of a just society with a functioning economy in a sound ecological environment, or to develop it in this direction.

Target group

Population groups or stakeholders in a specific setting which will be affected by the interventions' objectives and measures.

Unternehmenserfolg

Erfolg ist das positive Resultat des eigenen Handelns oder wirtschaftlicher Arbeit. Wird ein definiertes oder ein als erstrebenswert anerkanntes Ziel erreicht, so wird von Erfolg gesprochen. Die Beurteilung eines Erfolgs hängt vom persönlichen und kulturellen Wertesystem ab. (vgl. Kraus und Partner 2021) Unternehmenserfolg ist dementsprechend ein subjektiver Begriff, der unterschiedliche Dimensionen umfassen kann (Produktivität, Image, Sicherheit, Kundenzufriedenheit etc.). Bei jeder Betrachtung muss vorgängig bestimmt werden, welche Dimensionen als relevant in eine Bewertung des Unternehmenserfolgs (zum Beispiel im Rahmen eines Benchmarkings) einbezogen werden sollen – es gibt keine objektive Feststellung, welche Dimensionen relevant sind. (vgl. Zeuch 2015)

Unternehmenskultur

Dynamisches Gefüge aus von den Mitarbeitenden geteilten Werten, Normen und Überzeugungen, das über einen längeren Zeitraum gewachsen ist. Die Unternehmenskultur gibt den Mitarbeitenden Orientierung und lenkt ihr Verhalten in eine bestimmte Richtung. (vgl. Baetge et al. 2007; Blum-Rüegg 2018a) Der Führungsstil bestimmt die Unternehmenskultur wesentlich mit und bietet dadurch viel Entwicklungspotential. Mit einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) werden Gesundheitsaspekte fokussiert und eine entsprechende «Gesundheitskultur» in einem Unternehmen angestrebt.

Valorization

The act of preparing, sharing and exploiting the insights, experiences and evaluation results of a project.

Verankerung

Damit ist die dauerhafte Überführung von Projekten, Programmen oder Massnahmen resp. ihrer Anliegen und Themen in bestehende Policies, Strukturen oder Angebote gemeint, oder aber die Schaffung von neuen Strukturen (vgl. zum Strukturaufbau in der Gesundheitsförderung Ruckstuhl 2017). Es kann unterschieden werden zwischen Verankerungen auf folgenden Ebenen:

  • Politische Ebene: in Gesetzen, Verordnungen, Gesundheitszielen, strategischen Leitpapieren etc.
  • Verwaltung: in staatlichen Budgets, Leitbildern, Programmen, Leistungsvereinbarungen, Reglementen, Richtlinien, Empfehlungen etc.
  • Organisationen: in Organisationsstrategien, Leitbildern, Budgets, Regelangeboten, Programmen etc.
Versorgungskette

Eine Versorgungskette bezeichnet die sich ergänzenden Prozesse und Angebote, welche die Versorgung der Bevölkerung mit bestimmten Gütern oder Dienstleistungen gewährleisten. Versorgungsketten im Gesundheitsbereich umfassen alle sich ergänzenden Versorgungsleistungen zu einer spezifischen Krankheit, von der Prävention und Früherkennung über die Diagnostik, Selbstsorge/Selbsthilfe, ambulante und stationäre Behandlung, Therapie und Pflege bis hin zur Nachsorge.

Last modification: 05 July, 2022 12:19