Ob die Durchführung eines Projektes gelingt und ob es gelingt die gesetzten Ziele zu erreichen, ist wesentlich von der Kompetenz der mit dem Projekt beauftragten Personen abhängig. Grundsätzlich werden folgende Arten von Kompetenzen unterschieden:
Für die Entwicklung, Planung, Durchführung und Evaluation von Gesundheitsförderungs- und Präventionsprojekten sind vielfältige Kompetenzen in allen drei Bereichen erforderlich. Weil kaum eine Person alle erforderlichen Kompetenzen auf sich vereint, kommt sowohl der interdisziplinären und komplementären Zusammensetzung von Projektteams eine zentrale Rolle zu als auch einer breit abgestützten Projektstruktur. Die Mitarbeiter/-innen jeder Institution stellen einen grossen Pool von unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen dar, der für das eigene Projekt genutzt werden kann.
Bei der Fach- und Methodenkompetenz spielt die Güte der Wissensbasis eine wichtige Rolle (Best Practice-Konzept). Die Definition der Ziele, die Auswahl der Zielgruppen und die Wahl der Massnahmen müssen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Ergänzend dazu soll auch anderes Wissen (Erfahrungswissen, Expertenmeinungen) berücksichtig werden. Wo entsprechendes Wissen fehlt, sollten entdeckte Lücken dokumentiert und kommuniziert werden, um auf diese Weise einen Beitrag zur Stärkung der wissenschaftlichen Grundlagen zu leisten.
Oft fehlen selbst gut qualifizierten Projektleitungen oder -mitarbeitenden bestimmte Qualifikationen, um spezifische Aufgaben eines Projekts optimal zu erfüllen. Diese Mängel sollten möglichst früh identifiziert werden, da sie den Projekterfolg gefährden und andauernde Überforderung längerfristig Stress verursachen können.
Während die Methoden- und Fachkompetenz im Rahmen eines Auswahlverfahrens abgefragt und getestet werden können, lässt sich die Sozialkompetenz weniger gut festzustellen. Oft zeigen sich Schwächen deshalb erst im Laufe des Projektes. Falls solche auftreten, kann bspw. mittels Coaching für die Projektleitung Unterstützung geholt werden. Für ganze Teams können auch Massnahmen zur Teamentwicklung (Supervision, Intervision) einen wertvollen Beitrag zur weiteren Qualifizierung leisten.
Wenn fehlende Fach- und Methodenkompetenzen festgestellt werden, gibt es grundsätzlich zwei Varianten, wie damit umgegangen werden kann: durch den Beizug von Experten/ Expertinnen oder durch Weiterbildung. (Dies gilt übrigens nicht nur für das Projektteam sondern auch für das Begleitgremium.) Experten/ Expertinnen können interne Fachkollegen sein oder von aussen beigezogen werden. Sie können ihr Fach- und Methodenwissen zur Verfügung stellen, indem sie ausgewählte Aufgaben übernehmen. Oder sie können die Projektleitung/ das Projektteam darin unterstützen die fehlenden Kompetenzen zu erwerben (bspw. durch Projektberatung oder Supervision).
Die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter/-innen und der Projektleitung sollten so oder so laufend gestärkt und gezielt gefördert werden. Finanzielle Beiträge dafür müssen, wenn die Trägerinstitution des Projekts nicht dafür aufkommt, im Projektbudget einkalkuliert werden (Budgetierung).